Albanische Vornamen – zwischen Antike und Moderne
Nirgendwo anders im Ausland leben so viele albanisch-stämmige Personen wie in der Schweiz. Deshalb sind auch hierzulande albanische Vornamen äusserst verbreitet. Aber welches sind die beliebtesten klassischen und modernen albanischen Namen? In unserem Artikel erfährst du es. Zudem beleuchten wir Einflüsse und Trends, die für die Vergabe von albanischen Vornamen entscheidend sind.
Albanische Vornamen sind tief in der Geschichte und Kultur Albaniens verwurzelt und zeichnen sich durch ihre schönen Bedeutungen und klangvollen Aussprachen aus. Viele traditionelle Namen haben ihren Ursprung bei den Stämmen aus dem alten Illyrien, welche den Balkan besiedelten.
Klassische albanische Vornamen
Klassische albanische Vornamen haben oft historische, kulturelle und religiöse Wurzeln. Sie sind über Generationen hinweg beliebt geblieben und spiegeln die Identität und Traditionen Albaniens wider.
Klassische albanische Jungennamen
- Arben: «Sohn der Stärke», bezogen auf das alte Illyrien
- Genti: «königlich» oder «von edlem Geblüt», nach einem illyrischen König
- Ilir: «frei», bezogen auf das Volk der Illyrer
- Lekë: nach dem Nationalhelden Lekë Dukagjini
- Skënder: Kurzform von «Iskander», nach dem Nationalhelden «Skanderberg»
- Bardhyl: «weisser Stern»
- Kreshnik: «Ritter»
- Agron: nach dem gleichnamigen illyrischen König
- Pëllumb: «Taube»
- Gjergj: albanische Form von Georg, bedeutet «Bauer» oder «Landarbeiter»
Beispiele für klassische albanische Mädchennammen
- Drita: «Licht»
- Lule: «Blume»
- Shpresa: «Hoffnung»
- Teuta: nach einer gleichnamigen illyrischen Königin
- Zana: «Fee»
- Mira: «gut» oder «berühmt»
- Valbona: Name eines Flusses in Albanien
- Ajkuna: eine Figur aus albanischen Volksmärchen
- Fisnikja: «Adel»
- Rozafa: nach einer berühmten Legende über die Burg von Rozafa
Aktuell beliebte albanische Vornamen
In den letzten Jahren sind folgende albanische Namen besonders oft von den Eltern für Ihre Kinder gewählt worden.
Aktuell beliebte albanische Jungennamen
- Ardian: «Von der Zukunft» oder «Goldener»
- Besnik: «Treuer» oder «Loyaler»
- Drin: Name eines durch Albanien, Mazedonien und den Kosovo fliessenden Flusses
- Endrit: «Licht» oder «scheinen»
- Fatos: «mutig»
- Ilir: «frei»
- Jetmir: «gutes Leben»
- Kreshnik: «Ritter»
- Luan: «Löwe»
- Valon: «Welle»
Derzeit beliebte albanische Mädchennamen
- Flutura: «Schmetterling»
- Lendina: «Wiese»
- Luljeta: «Blume des Lebens»
- Majlinda: «geboren im Mai»
- Marsela: «geboren im März»
- Ndrita: «strahlen» oder «glitzern»
- Nora: «Ehre», abgeleitet von Honora
- Rovena: «Ruhm»
- Roze: «Rosa»
- Sihana: «Mond»
Einflussfaktoren auf die Namenswahl
Viele albanische Vornamen haben eine tiefe kulturelle Bedeutung und sind oft mit der albanischen Geschichte und der nationalen Identität verbunden. Auch die Religion spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl eines Vornamens. Albanien ist hauptsächlich muslimisch geprägt, aber auch das Christentum und seine Traditionen sind im Land verwurzelt. Weiter ist es oftmals so, dass Namen innerhalb der Familie weitergegeben werden. Für viele Eltern ist auch die Bedeutung eines Namens wichtig. Dabei stehen positive Assoziationen im Zentrum, wie bei «Besnik» (treu) oder «Arjeta» (goldenes Leben). Nicht zuletzt spielen auch moderne Einflüsse durch Medien, Filme und internationale Stars eine Rolle bei der Namenswahl.
Aktuelle Trends bei albanischen Vornamen
Eltern wählen aktuell oft Namen, die traditionelle Bedeutungen haben, aber mit modernen Klängen kombiniert sind. Dabei spielen auch zunehmend internationale Einflüsse eine Rolle. Namen, die international anerkannt sind und in vielen Sprachen gut funktionieren erfreuen sich auch in Albanien und der entsprechenden Diaspora im Ausland einer wachsenden Beliebtheit. Auch sind kurze, leicht auszusprechende Namen wie «Aron», «Rea» oder «Noel» auf der Überholspur. Weiterhin sind auch Vornamen mit Hinweisen auf Naturbegriffe und Tugenden sehr beliebt, beispielweise «Drita» (Licht) oder «Trim» (mutig, tapfer). Doch auch bei albanischen Namen werden Eltern zusehends kreativer und individueller.